Villen
In diesem Beitrag werden von den insgesamt in Gmunden einst vorhandenen fast 100 Villen nur die berühmtesten, schönsten und halbwegs im ursprünglichen Zustand erhaltenen Objekte behandelt.
Als man sich - allerdings erst im 19. Jahrhundert - der Schönheit der Stadt und der umliegenden Landschaft bewusst wurde, haben sich rasch besonders zahlungskräftige Aristokraten, Industrielle und Großhändler eigene Sommervillen bauen lassen. Nicht selten legten sie dort auch Landschaftsparks an. Auf diese Weise entstand eine Fülle herrlicher Bauten am Rande der Innenstadt und in den damals noch zu Altmünster gehörenden heutigen Gmundner Stadtteilen Ort, Eck und Traunleiten.
Zu einem verstärkten Villenbau kam es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, insbesondere seit 1862, dem Jahr der Erhebung Gmundens in den Rang einer Kurstadt, auch durch das Besitzbürgertum. Diese Bauten sind bis heute großteils erhalten und prägen z. B. das Aussehen des sog. Villenviertels nördlich der Esplanade. In diesem blieben die Begüterten in einiger Entfernung vom Zentrum und außerdem meistens unter sich. Nur beim Spaziergang zeigte man sich ungezwungen und mischte sich unters gemeine Volk.
Bis zum Ersten Weltkrieg hielt dieser Trend zum Villenbau an. Insgesamt entstanden damals um die 100 Villen.
Es stellt sich bei diesem Thema die Frage, was denn eine Villa ist. Bei den meisten hier behandelten Objekten handelt es sich um Gebäude mit einem Garten rundherum. Große Wohnblöcke, die lange immer noch als Villen bezeichnet wurden, weil ihr ursprünglicher Bau tatsächlich eine Villa war, wurden in diesen Beitrag nicht aufgenommen!
Vor allem auf Grund von Besitzerwechseln sind für diese Objekte nicht selten mehrere Namen in Gebrauch. In der folgenden Darstellung werden die bekanntesten Bezeichnungen für diese Villen als erste genannt. Danach folgen weitere gebräuchliche Namen. Nur wenn die heutigen Besitzer allgemein bekannt und veröffentlicht sind, werden auch die akteullen Besitzer angegeben.
Der Beitrag hebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
Villa Adele, ursprünglich Villa Poll und Villa Maria, dann Villa Hermine
Dr. Thomasstraße 18a und Mitterweg 5
1872/73 ließen die lokalen Investoren Josef Ahamer und Sebastian Poll in Ort eine äußerlich mit der Villa Klusemann vergleichbare, dreigeschossige Villa errichten. 1883 erwarb die Witwe Maria Posonyi aus Wien das schöne parkartige Areal samt Villa. Nach ihr erhielt sie nun den Namen Villa Maria. Nach ihrer Schwiegertochter Hermine, erhielt die Villa auch den Namen Villa Hermine. 1888 geriet diese aber in finanzielle Schwierigkeiten; und so kam es zur Zwangsversteigerung. Gemäß dem Meistgebot wurde 1903 Ing. Josef Stern neuer Eigentümer der Liegenschaft. Die Villa nannte er nun nach seiner Frau Villa Adele.
Ing. Josef Stern
Foto: Wikipedia
Villa Aichelburg, ursprünglich Villa Barber, später Villa Negrelli
Pensionatstraße 11a
1867 gab der Getreidegroßhändler August Barber auf dem ursprünglichen „Gut am Hochfeld“ den Bau einer Villa in Auftrag. 1868 wurde dieser vom Gmundner Baumeister Georg Kettl durchgeführt. Nach August Barbers Tod erbte 1876 seine Schwägerin Henriette Klusemann die Villa. Ab 1901 war sie im Besitz des Grafen Alfons von Aichelburg. Um 1914 ging sie an Dr. Negrelli, einen Landesregierungsrat in Salzburg. und an andere Teilhaber. 1924 verkauften die Erben von Alfons Aichelburg das Objekt an die Kreuzschwestern in Ort. Diese richteten gleich darin eine Mädchenvolksschule und 1925 eine dreijährige „Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe“ ein.
Villa Angeli, später Villa Jurenka
Johann-Orth-Allee 19
1862 hat der Künstler Johann Georg von Angeli das Bauareal, bestehend aus zwei Grundstücken, Ort 6 und 7, erworben. Noch im selben Jahr ließ er sich darauf eine Villa bauen. Später besaß sie der Genre- und Porträtmaler Prof. Heinrich von Angeli. 1914 und 1923 war sie im Besitz von Robert Jurenka.
Villa Arzberger, Villa Krafack
Schillerstraße 5
Das Haus wurde in der Zwischenkriegszeit erbaut und gehörte dem Ehepaar Dr. Hans Arzberger und dessen Frau Rhoda. Später ging das Haus an die nächsten Generationen, an die Familie Krafack über. Zum heutigen Zeitpunkt wohnt hier jedenfalls die Familie Farbowski, die dieses Haus durch Kauf erworben hatte.
Arztvilla, auch Turmvilla
Feursteinstraße 12
Die Villa wurde um 1890 im Auftrag von Dr. Therese Fru(h)wirth erbaut. Sie war ein Gebäude des „Sanatoriums Norwood“. Dem Namen nach zu schließen, haben darin Ärzte gewohnt. Mangels Kundenakzeptanz wurde die gesamte Kureinrichtung, zu der natürlich auch die spätere Villa Norwood gehörte, bereits 1894 wieder geschlossen. Neue Besitzer wurden ein Jahr später Dr. Victor und Olga Miller-Aichholz.
Villa Asam
Georgstraße 18 und Brunnenweg 1
Der Fabrikant Kajetan Asam ließ die Villa nach 1904 erbauen, und sie blieb lang im Besitz von dessen Familie. Das Haus gehörte von ca. 1920 bis 1940 der dem jüdischen Saisongast der Postdirektorswitwe Gabriele Tuttmann. Die musste 1940 ihr Haus an einen Salzburger verkaufen.
Villa Assmannstorfer-Holzleithner, später Villa Schanda und Villa Solvis
Dr.-Thomas-Straße 18
1872 erwarben der Kaufmann Mathias Assmannstorfer und der Ennser Zimmermeister August Holzleithner das Grundstück und ließen darauf 1872/73 eine Villa bauen. 1906 kam es zur Zwangsversteigerung. Neue Besitzer wurden zu einem Viertel Bauingenieur Hugo Holzleithner und seine Frau Wilhelme sowie Maria Korntner und August Schanda. 1916 gingen die Anteile von Frau Korntner und Frau Schanda auf Hugo und Wilhelmine Holzleithner über. Ein Jahr später wurde die Villa an Friederike Solvis übertragen.
Villa Astecker, heute Villa Lampl
Herakhstraße 22
Im Jahr 1923 ließ sich der Gmundner Holzindustrielle und Sägewerksbesitzer Max Astecker ein Einfamilienhaus erbauen. Später wurde es zur Villa ausgebaut. Diese kam später in den Besitz der Familie Lampl.
Villa Bazant von Hegemark
Schlagenstraße 22
Die Villa wurde kurz vor 1914 errichtet. 1914 und 1923 wird eine Therese von Bazant-Hegemark als Besitzerin genannt. Diese war eine geborene „Prillinger“ und stammte vom Steinhaus / Unterm Stein. (Ihr Sohn Karl von Bazant war der nachmalige Besitzer, ein Filmmusik- und Lieder-Komponist in der UFA-Zeit der Dreißiger-Jahre in Berlin.)
Villa Beutel, Villa Adler, auch Villa Hungaria
Stelzhamerstraße 17
Die Villa wurde 1909 im Auftrag von Josef Beutel erbaut. Seit 1916 war sie im Besitz der jüdischen Wiener Saisongäste und Schwestern Regina Brode-Adler, Frieda Adler und Käthe/ Katharina Adler, spätere Jocher.
Den Namen Hungaria haben die neuen Besitzer aus der Familie Adler in Erinnerung an ihren früheren Wohnort Lackenbach, das damals noch auf dem Boden der ungarischen Reichshälfte lag, gewählt.
Die Familie Adler auf Sommerfische in Gmunden
Foto: Arnbom: Die Villen vom Traunsee S. 37
Villa Bognár, vormals Villa Holzinger
Grünbergweg 4 und 6
1858 wurde die Villa im Auftrag von Josef Holzinger errichtet. Von 1873 bis 1890 befand sie sich im Besitz der ungarischstämmigen Fanny von Bognár, ab 1899 von Monika Holzinger. Darin wurde einst auch eine Pension betrieben. Daher war das Objekt auch als Pension Holzinger bzw. Bognár bekannt.
Villa Brandeis
Satoristraße 41 und Kaltenbrunerstraße 8
Diese Villa wurde um 1895 erbaut und gehörte dann ab 1895 der Familie des Forstrates Brandeis und dessen Nachfolgern.
Villa Braunauer
Danglstraße 3
Die Villa wurde 1910 im Auftrag des Ehepaares Braunauer errichtet.
Villa Brettel, auch Villa Kinsch
Keimstraße 5
Die Villa wurde um 1880 erbaut. Seit 1884 war sie im Besitz von Flora Wimmer u. a.; 1897 von Johanna Kinsch und 1914 von Anna Brettel.
Villa Cernohous, ursprünglich Villa Wiesauer
Esplanade 5
Das ursprünglich dort befindliche Haus gehörte ab 1885 dem Möbel- und Kunsttischlerehepaar Franz und Maria Wiesauer. Ab 1886 befand sich darin - laut Wolfsgruberführer - auch das Möbelmagazin Wiesauer. 1907 erwarb der Schneidermeister Josef Cernohous das Objekt. Er ließ das alte Haus zur Villa umgestalten. Heute Familie Fried.
Villa Clementine, Villa Wimmer
Satoristraße 37 und Pappenheimstraße 5
1896 kauften Karl und Clementine Wimmer das Grundstück und ließen darauf eine Villa mit Zinnengiebel errichten. Bereits zwei Jahre nach dem Bau starb Karl Wimmer und die Witwe Clementine Wimmer wurde Alleineigentümerin.
Villa Crenneville, auch „Bergschlössl“, früher Villa Dierzer
Wunderburgstraße 3
1850 erwarb Dr. Johann Dierzer, der Sohn des Mitbegründers der Theresienthaler Spinnerei und Weberei, das Haus Kranabeth 30, Wunderburgstraße 3, und hat an dessen Stelle 1851 eine neue Villa errichtet, das spätere „Bergschlössl“. Als die Firma in finanzielle Schwierigkeiten geriet, verkaufte er das Anwesen 1867 dem pensionierten Feldzeugmeister Franz Graf Folliot de Crenneville. Der ursprünglich aus französischem Adel stammende Graf ließ an seinem liebgewonnenen „Bergschlössl“ sein Wappen mit dem Wahlspruch „Honneur et Devoir“ anbringen.
Franz Maria Graf Folliot de Crenneville
Quelle: Wikipedia
Villa Dachinger
Schlösselgasse 3
Chinoch M. Dachinger besaß seit 1928 die Hälfte des Hauses Schlösselgasse 3. Ab 1937 gehörte ihm das gesamte Objekt. Dort wohnte ein Teil der großen Familie.
Villa Daheim, früher Villa Mankiewicz und Villa Louise
Kuferzeile 35
1885 erwarb der General Karl Mankiewicz das alte in der Kuferzeile gelegene Haus. 1892 fiel der gesamte Besitz an dessen Witwe Henriette Mankiewicz. Diese ließ 1893 das alte Haus abreißen. Noch in diesem Jahr wurde es durch einen Villenneubau ersetzt. Er erhielt nach ihrer Mutter den Namen „Villa Louise“. 1910 erbte die Villa deren Tochter Margarethe von Schuch. Schließlich erwarb Leopoldine Samhaber 1925 das Objekt und richtete darin eine Fremdenpension ein und nannte sie „Pension Daheim“. Ab 1939 darin das NS-Arbeitsamt; später bis 1948/49 dort das Vermessungsamt, danach Schülerheim.
Generalkonsulin Henriette Mankiewicz
Foto: Arnbom: Die Villen vom Traunsee S. 58
Villa Deutl, dann Villa Wanke, später auch Villa Adler
Danglstraße 1
1904 ließen die Ehegatten Ernst und Sophie Deutl in der Danglstraße eine Villa errichten. Diese ging aber bereits 1907 in den Besitz von Jean und Friederike Wanke über. Die aus Wien stammenden Geschwister Josef und Käthe/Katharina Adler, die wohl schon vor Kriegsende in dieser Villa gewohnt hatten, kauften die Liegenschaft laut Grundbucheintrag 1920. Darin befand sich von 1918 bis 1938 ein jüdischer Betsaal.
Villa Elisabeth, auch „Rosenvilla“, später Villa Wydenbruck, Villa Verwey und Villa Dr. Trump
Nepomuk-David-Weg 5
Die Villa heute nach dem Umbau in den 1990er Jahren
Erzherzog Carl Ferdinand und seine Gattin Erzherzogin Elisabeth entschlossen sich 1863/64 zum Kauf der kleinen Villa Fernstein und einiger Gründe in Ort. Sie ließen sich neben der Villa ein neues Landhaus erbauen. Es wurde nach der Erzherzogin Villa Elisabeth genannt. (Die Villa Fernstein wurde für Gäste und die Dienerschaft adaptiert.)
Die Villa bekam bald auf Grund ihrer vielen Rosenstöcke den Namen „Rosenvilla“. 1888 verkaufte Erzherzogin Elisabeth die Villa an Thea Gräfin von Wydenbruck, die Schwiegermutter von Viktor Folliot de Crenneville. 1907 bis 1920 stand sie im Besitz von Bankkaufmann Dr. Viktor Miller von Aichholz. Ab 1924 war der Besitzer der Holländer F. Verwey. 1940 hat der Berliner Arzt Dr. Trump die Villa erworben und darin eine kleine Wasserkuranstalt eingerichtet. Leo Slezak soll laut ca. ein Jahr in diesem Anwesen als Gärtnerlehrling gewesen sein. Das erwähnt Slezak selbst in seinen Lebenserinnerungen.
1948 kaufte die Kongregation der Kreuzschwestern die Villa und nutzte für Wohnzwecke des Ordens und des Mädchenpensionats.
In den 1990er Jahren erwarb die Villa eine Bauträgergesellschaft. Im Rahmen eines Umbaus wurde ein Obergeschoss hinzugefügt und es wurden darin sechs Eigentumswohnungen und 15 Mietwohnungen errichtet. Letztere blieben im Besitz der Kongregation.
Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este um 1840
(geb. 1782 in Modena; † 1863 auf Schloss Ebenzweier in Altmünster)
Quelle: Wikipedia
Erzherzogin Elisabeth Franziska 1846
Quelle: Wikipedia
Erzherzogin Elisabeth o. J.
Foto: Schießers Villenbuch S. 48
Villa Epply, Villa Bachinger / Epply-Villa
Satoristraße 31
Die Villa wurde um 1889 für das Ehepaar Bachinger erbaut. Mindestens ab 1914 gehörte sie Josef Epply.
Villa Feichtinger I, Villa Binder
Satoristraße 8
Seit 1855 besaß diese Villa das Ehepaar Feichtinger; seit 1881 Familie Binder; später Schustermeister Johann Weinmann.
Villa Feichtinger II, später Villa Steinberger
Dr. Thomas-Straße 7
Die Villa wurde 1869/70 im Auftrag der Familie Feichtinger erbaut. 1914 und 1923 war sie im Besitz von Gustav Steinberger.
Villa Fernblick, auch Villa Wallhofen, später Villa Wrede und Villa Wense
Mitterweg 9
Um 1888 verlegte Pauline Lucca, eine der berühmtesten Opernsängerinnen dieser Zeit, ihren Wohnsitz von der Ischler Villa Hohenbruck nach Gmunden. Isoliert auf einer Anhöhe mit großartigem Fernblick ließ sie sich eine Villa errichten. Da sie mit Baron Emil von Wallhofen verheiratet war, ist auch der Name Villa Wallhofen in Verwendung. Nach knapp zehn Jahren verkaufte Pauline Lucca ihr Anwesen wieder. 1898 kauften Fürst Nikolaus von Wrede und seine Frau Gabriela die schöne Liegenschaft mit der Villa. Die jüngere Tochter Therese lernte in der Sommerfrische am Traunsee Ernst August von der Wense kennen, dessen Familie als Hofverwalter in den 1860er Jahren mit dem Hannoveranischen Hof aus Hannover nach Gmunden gekommen war. Er selbst war Kammerherr und Rechtsberater des Herzogs von Cumberland. 1919 heirateten die beiden und die Villa Fernblick kam so bis heute in den Besitz der Familie Wense.
Lucca, Pauline, verehelichte Baronin Wallhofen (1841-1908)
Foto: Internet
Pauline Lucca war eine der berühmtesten Sängerinnen ihrer Zeit. Neben der Wiener Hofoper sang sie auch an der Berliner Hofoper und an der Covent Garden Opera in London. Ab 1887 weilte Pauline Lucca ständig als Gast in Gmunden. 1890 ließ sie sich in Ort 84 die Villa „Fernblick“ errichten. Darin wurde sogar 1892 ein von Carl von Hasenauer entworfenes mit allen Möglichkeiten der Akustik ausgestattetes Haustheater eingebaut. Den durch viele Jahre gebotenen Aufführungen im so genannten „Lucca-Theater“ wohnten zahlreiche hohe Herrschaften, die in Gmunden zur Sommerfrische weilten, bei.
Der Theatersaal in der Villa Fernblick
Quelle: Internet
Villa Feurstein, später Villa Musil und Schuppler-Villa
Satoristraße 29
Foto: Schießer
Die Villa wurde erbaut 1873 für den aus Vorarlberg stammenden Kurarzt Dr. Christian Feurstein. Ab 1896 gehörte sie dem Feldmarschallleutnant Rudolf von Musil und dessen Frau und ab ca. 1914 dem Ehepaar Alfred Schuppler.
Dr. Christian Feurstein
Foto: Archiv Holger Höllwerth
Villa Ficzek
Kuferzeile 47 und Kaltenbrunerstraße 4
Diese Villa wurde um 1870 für Maria von Ficzek und blieb auch bis ca. 1914 im Besitz dieser Familie. Später war sie im Besitz der Familien Ficzek und Pototschnigg; ab ca. 1914 von Valerie Paleologo.
Villa Fischer-Schöffmann, später Villa Huska-Hansy, auch „Jodlhäusl“
Traunsteinstraße 137
Foto: Schießer
Die Villa wurde um 1880 im Auftrag von Josef Priggen erbaut. Dann ging der Besitz um 1904 an das Ehepaar Fischer und ab 1914 an das Ehepaar Schöffmann
Villa Flotow, Villa Wessely, Villa Veegh
Satoristraße 25
Im Jahr 1927/28 wurde für Frau Liane von Flotow diese Villa erbaut. Dafür wurde von der Villa Hebra ein Baugrund abgetrennt. Noch in der Zwischenkriegszeit ging das Anwesen an Stadtamtsdirektor Dr. Fritz Wessely, später an dessen Tochter und deren Gemahl Dr. Kurt Veegh.
Gmundens 1. Stadtamtsdirektor Dr. Fritz Wessely von 1920 bis 1938
Foto: Piringer Gmundner Chronik II S. 74
Villa Födinger I, heute Villa Kaltenbrunner
Brunnenweg 8
Foto. Schießer
Die beim Hl. Bründl gelegene Villa wurde um 1861 im Auftrag des Gürtlers Franz Födinger erbaut. 1880 erfolgte ein Umbau. Um darin ein bischöfliches Studentenheim für von auswärts stammenden Gymnasiasten einzurichten, besichtigte sogar am 13. Mai 1901 der Linzer Bischof Franz Maria Doppelbauer höchstpersönlich die Villa Födinger. Sogleich nach dem Lokalaugenschein mietete der Bischof den ersten Stock als Studentenunterkunft. Ab 1901 befand sich in dieser Villa einige Jahre lang das bischöfliche Konvikt. Später in Besitz von Familie Kaltenbrunner.
Villa Födinger II, Villa Kretschy, heute Villa Faritsch
Crennevillestraße 4
Die Villa wurde um 1910 im Auftrag der Familie Födinger erbaut. Wohl nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie an den Rechtsanwalt DI Dr. Erich Kretschy; heute Familie Faritsch.
Villa Frankenstein, später Villa Bauer, heute Villa Schneditz
Pensionatstraße 7
Ursprünglich war das im 17. Jahrhundert erbaute Haus ein einstöckiges Amts- und Wirtschaftsgebäude der Herrschaft Ort. Die aus Böhmen stammende Familie des Barons Frankenstein ließ sich 1840 dieses Objekt umwidmen und sogleich um- und ausbauen. Dadurch entstand die Villa Frankenstein. Mindestens ab 1873 war die Villa im Besitz der Familie Bauer; ab 1921 von Maria Freifrau von Stein zu Nord- und Ostheim; dann Familie Dr. Schneditz-Bolfras.
Villa Fuchs
Danglstraße 6 und Keimstraße 2
Die Villa wurde 1900 für Eugenie Fuchs. Sie war die Witwe eines wohl zugewanderten k. u k. Forstdirektors; ab 1914 Ehepaar Mayr.
Villa Dr. Fuchs
Satoristraße 39
Die Villa wurde 1896 von und für Gottlieb Huemer erbaut. Mindestens seit 1914 gehörte sie dem Rechtsanwalt Dr. Robert Fuchs.
Villa Ghon, später Villa Hayek, heute Blaslhof
Feursteinstraße 3
Foto: Schießer
1907 suchten die Eheleute Dr. Leo und Anna Magda Ghon für das gerade neu erworbene Grundstück an der Ecke Sternstraße / Feursteinstraße um die Bewilligung zum Bau einer Villa an. Diesem Wunsch wurde entsprochen. Nach einiger Verzögerung wegen Differenzen mit dem Anrainer Rudolf Kobsa konnte die Villa schließlich errichtet werden. 1928 ging die Villa an das Ehepaar Henry und Elsie Clothier. Dann kam es noch zu weiteren Besitzerwechseln. 1937 erwarb Ing. Theodor Hayek das Anwesen und 1972 Großkaufmann Max Löberbauer. Im Besitz von dessen Familie ist sie noch heute.
Dr. Leo Ghon
Foto: Schießers Villenbuch S. 132
Villa Greimelmayr mit „Theresienbad“
Dr. Thomas-Straße 5
Die Villa des Maurermeisters und Badeanstaltbesitzers Josef Greimelmayr wurde um 1870 erbaut. Noch 1904 gehörte sie dem Maurermeister, ab mindestens 1914 Maria Schmidhammer. später Familie Dr. Dallamassl.
Greimelmayrs Theresienbad wurde 1875 errichtet. Diese Badeanstalt war äußerst komfortabel ausgestattet und bot vielfältige Kuranwendungen. (Das Theresienbad wurde 1956 aufgelassen.)
Villa Grohmann
Herakhstraße 11
Die Villa wurde um 1910 im Auftrag von Kapellmeister Karl Theodor Grohmann erbaut.
Karl Theodor Grohmann
Foto: Internet
Villa Gubler, früher Villa Miller von Hauenfels
Hochmüllergasse 11
1844 ließ Anna Müller, spätere Miller/Müller von Hauenfels, auf diesem Grundstück eine Villa erbauen. 1867 war sie im Besitz von Hermine von Ferro und Sidonie Miller von Hauenfels; 125 Jahre 19 ab 1877 Kaspar Gubler. In der Villa Gubler logierte die Familie Miller-Aichholz zehn Jahre lang in den Sommermonaten, bevor sie sich die Villa Heller (= heute Brahmsschule) kaufte.
Villa Habacher
Satoristraße 24
Die Villa wurde 1901 im Auftrag des Buchdruckers Johann Habacher erbaut und blieb auch im Besitz dieser Familie.
Johann Habacher d. J. (1860-1932)
Foto: Schießer Krackowizer-Ära S. 129
Villa Hafferl
Sternstraße 7
1918 hat Ing. Franz Hafferl das für den Bau nötige Grundstück gekauft und bald danach dort eine Villa errichten lassen. Bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts blieb das Anwesen im Besitz dieser Familie.
Ing. Franz Hafferl
Foto: Archiv Schießer
Villa Hansi
Ackerweg 4
Die Villa wurde nach dem Ersten Weltkrieg erbaut und ist seit damals im Besitz der Familie Hansi.
Villa Harringer, Villa Wolkersberger, später Villa Swietelsky
Dr. Thomas-Straße 11
Das ursprüngliche „Zinshaus“ wurde 1879 im Auftrag von Johann Harringer zur Villa ausgebaut. Später Besitzer waren: 1904 Johanna Wolkersberger; 1923 Anna Lim und wohl nach dem Zweite Weltkrieg Familie Swietelsky.
Villa Hartmann alias Hartmannvilla; ursprünglich Villa Grünberg und Villa Rittstetten
Traunsteinstraße 107
Foto: Schießer
Die Villa wurde um 1860 auf dem Gut Rittstetten erbaut. Von 1885 bis mindestens 1899 besaß der k. k. General Karl von Hartmann das Gut samt Villa. Nach dem neuen Besitzer bürgerte sich für das Haus der Name Hartmannvilla ein. Nach dem Tod des Generals war das Gut im Besitz von „Hartmanns Erben“.
Villa Hatschek
Esplanade 26
ursprünglich bloß Gartenhaus der Villa Marienheim; um 1900 von Dr. Adolf Franz erbautes Gartenhaus der Villa Marienheim; 1914 Josef Baborek; dürfte im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zur Villa ausgebaut worden sein
Villa Hausherr, später Villa Rechbach
Mühlwangstraße 8
Die Villa wurde 1872/73 von Maurermeister Greimelmayr für den Gmundner Kaufmann, Haus- und Grundbesitzer Jakob Hausherr in unmittelbarer Nähe zur kurz vorher errichteten Villa Klusemann erbaut. Die Familie Hausherr verwendete die Villa als Nobel-Absteige für prominente Sommergäste. Sie blieb einige Zeit im Besitz dieser Familie. 1897 kaufte Herzog Ernst August das Anwesen und nutzte die Villa in erster Linie als Gästehaus. Lange nach dem Wegzug der Hannoveraner aus Gmunden wurde die Villa 1935 an Baronin Reneé Rechbach aus Wien verkauft; sie bewohnte die Villa stets als Sommersitz und Nebenwohnsitz.
Villa Hebra
Satoristraße 23
Die Villa ließen sich 1895/96 Victor und Jenny von Hebra errichten. Sie blieb bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Hebra.
Villa Heisig I, früher Villa Kodim, Villa Plasser, Villa Oxenbauer, heute Villa Bayr
Tagwerkerstraße 13
Erbauen ließ diese Villa 1848 der Tischler Jakob Kodim. Ab 1858 war sie im Besitz von Josef Plasser und ab 1880 von Ehepaar Pfannl. Seit 1894 gehörte sie der zugewanderten Familie Oxenbauer; mindestens ab 1904 Amalie Heisig, geb. Oxenbauer. Durch deren Heirat mit dem Stadtbaudirektor Bruno Heisig wurde der Name Villa Heisig gebräuchlich. Später im Besitz von Familie Bubestinger und Bayr.
Villa Heisig II, heute Villa Wessely
Satoristraße 28 / Danglstraße 5
1902 begann der damalige Stadtbaumeister Bruno Heisig mit der Errichtung dieses außergewöhnlichen Villenbaus. Es dauerte einige Jahre, bis das Gebäude fertiggestellt war. Es blieb bis 1933 im Besitz dieser Familie. Später erwarb es die Familie Wessely.
Villa Hiestand
Traunsteinstraße 28
Das ursprünglich an dieser Stelle gelegene Haus wurde nach 1904 abgerissen. 1920 und 1923 war der Grund im Besitz von Ferdinand Mühlbacher. Erst 1930/31 wurde von Heinrich Hiestand auf dem Grundstück eine neue Villa errichtet.
Hofgartenvilla
Krottenseestraße 21
Foto: Dkfm. Karl Putz
1881 erwarb Herzog Ernst August das Gut am Krottensee und ließ vor 1889 vom Architekten aller seiner Bauten und herzoglichen Gebäude Hofbaurat Wilhelm Rundspaden eine Villa erbauen, die den Namen Hofgartenvilla erhielt. Sie diente als Dienst-, Büro- und Wohngebäude des Hofgartenmeisters.
Villa Holzinger I alias Biedermeierstöckl
Satoristraße 9
1832 ließ der der damalige Wirt des „Bräuhauses am See“, Johann Maurhard, an dieser Stelle ein elegantes Sommer-Gästehaus errichten. Dieses schöne Objekt befand sich seit 1843 im Besitz der Bräuerfamilie Holzinger.
Villa Holzinger II
Keimstraße 13
Der damalige OKA-Generaldirektor Franz Holzinger ließ sich in der Zwischenkriegszeit eine Villa im Bauhaustil erbauen. Sie ist heute in einem beklagenswerten Zustand.
Villa Jagerspacher, dann Villa Humburg und Villa Guschl
Esplanade 12
1880 kaufte sich der aus Wien kommende Fotograf und Maler Carl Jagerspacher ein Grundstück an der Esplanade links neben dem Hotel Bellevue (= heutige Bezirkshauptmannschaft) und ließ sich dort durch den Architekten Klenk eine Villa errichten. In seinem darin befindlichen Foto-Atelier ließen sich die Kurgäste gerne Erinnerungsfotografien vor einer gemalten Traunseelandschaft (besonders beliebt war die Ansicht von Schloss Ort), oft sogar in Tracht gekleidet, anfertigen. Bevor Jagerspacher 1909 Gmunden verließ, verkaufte er sein Haus und Atelier an den Nürnberger Kaufmann Edmund Humburg, der dann gleichfalls darin ein Fotoatelier betrieb. Nach einer Zwangsversteigerung erwarb der Gmundner Baumeister Ernst Guschl die Villa und baute sie um.
Carl Jagerspacher (1844-1921)
Quelle: Schießer Altgmundner Bilderbuch S. 84
Villa Johanna
Stelzhamerstraße 8
Das Ehepaar Hermann und Johanna Fischer ließ sich 1897/98 diese Villa erbauen. Sie gehörte auch noch 1914 Hermann Fischer. Heute Familie Dr. Buchinger.
Villa Kagerer-Horschetzky
Schiffslände 3
Diese Villa wurde um 1850 im Auftrag der Familie Kagerer erbaut und blieb auch lange in deren Besitz. Sie hatte die Hausnummer Schiffslände 4. Wohl 1923 ging sie an Theresia Horschetzky; nach dem Zweiten Weltkrieg an die Familie Hönig. Dieses Objekt wurde in den 1980er Jahren mit Haus Schiffslände 3 zu einem Gebäude zusammengefasst. Nun hat das Doppelhaus die Hausnummer 3 zusammengefasst.
Villa Kindler, später Villa Jocher-Adler, heute Villa Schneditz
Stelzhamerstraße 12
Die Villa wurde um 1910 im Auftrag von Josef Kindler erbaut. 1916 kauften die Schwestern Frieda, Käthe und Regina Adler-Brode das Objekt. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ging es an Rechtsanwalt Dr. Schneditz-Bolfras.
Villa Klusemann, oft auch Clusemann (heute Landesmusikschule)
Linzerstraße 38
Foto: Peter Schneider
Der sächsischen Industrielle Karl Klusemann erwarb 1868 gemeinsam mit seiner Frau Henriette das Areal des Schlosses Mühlwang. Im Jahre 1873 ließen sich die Beiden nach Plänen des Wiener Architekten Hermann Wehrenfennig auf dem Eckgrundstück Kliemsteinstraße / Linzer Straße von Baumeister Stanislaus Smattosch anstelle des früher dort befindlichen Gartenhauses des Schlosses Mühlwang eine Villa errichten. 1901 erwarb Herzog Ernst August die Villa von den Erben Karl Klusemanns (übrigens zusammen mit dem Schloss Mühlwang). Die Villa Klusemann wurde später als Verwaltungsgebäude des Hannoverschen Hofes genutzt.
Carl Ludwig August Klusemann
Foto: Schießers Villenbuch S. 94
Villa Köhler, später Villa Teissl
Keimstraße 16
Die Villa wurde 1897/98 im Auftrag von Adolf Köhler erbaut. Später kam sie in den Besitz der Familie Teissl und auch des Bezirkshauptmanns Manfred Pachta-Rayhofen.
Villa Köhlmeier
Stelzhamerstraße 5
Die Villa wurde 1898 für das Briefträgerehepaar Leeb erbaut 1898. Mindestens ab 1904 war es im Besitz von Katharina und Ida Köhlmeier. 1923 war darin eine Ortsstelle Gmunden der Kreiskrankenkasse Wels; nach dem Zweiten Weltkrieg darin die O.Ö Gebietskrankenkasse.
Königinvilla, vorher Villa Thun, auch Villa Blumauer-Redtenbacher, Villa Dörr
Cumberlandstraße 15
Foto: Internet
1838 kaufte Graf Franz Thun-Hohenstein, Gutsbesitzer in Tirol, das dort gelegene „Obere Eben“-Gut in Schlagen 51. Auf einem Plateau des Anwesens ließ er sich sogleich eine Villa errichten. Die Villa fiel um 1862 an die Gewerkefamilie Blumauer-Redtenbacher. 1883 ging sie in den Besitz von August und Luise Dörr über. Nach dem Tod ihres Gemahles König Georg V. im Jahr 1878 wählte Königin Marie die Villa Thun als Witwensitz. Seither wird dieses Gebäude „Königinvilla“ genannt. Nachdem die Familie die Villa nur gemietet hatte, ging sie 1900 in den Besitz von Herzog Ernst August über.
Königin Marie (1818-1907) in Witwentracht
Quelle: Wikipedia
Villa Kötl
Bahnhofstraße 17 / Stelzhamerstraße 1
Die Villa wurde 1897 für Maria Kötl erbaut. Mindestens ab 1914 war sie im Besitz von Karl Traunmüller.
Villa Komorzynski, Villa Laura
Annastraße 11
Die Villa wurde 1885 für Dr. Johann von Komorzynski erbaut. Sie blieb auch lange im Besitz von dessen Familie; Familie DI Hermann Preinerstorfer.
Villa Dr. Krackowizer
An der Traunbrücke 7
1866 kaufte der praktische Arzt Dr. Ferdinand Krackowizer senior das alte dort befindliche „Schneiderhaus“ und hat an dessen Stelle 1867 ein neues Haus erbauen lassen; 1882 ließ er es vergrößern. Ab 1886 besaßen es sein namensgleicher Sohn und dessen Frau Agnes. Da das Ehepaar Dr. Krackowizer kinderlos war, wurde das Haus nach dessen Tod der Bürgerspitalstiftung überlassen, daher erhielt es auch den Namen Dr. Krackowizer-Stiftungshaus. Auf einer Tafel am Haus wird diese Schenkung ausdrücklich gewürdigt.
Dr. Ferdinand Krackowizer d. J. (1851-1929)
Foto: Archiv Holger Höllwerth
Villa Kremel-Tichatschek, heute Villa Zhuber-Okrog
Georgstraße 17
beide Fotos: Schießer
Die Eigentümer des Freisitzes Moos, die Ehegatten Leopold und Katharina Lechner, waren seit 1877 auch Besitzer dieses Grundstückes und verkauften es 1900 an die beiden Wiener Alois Kremel und Josef Tichatschek. 1901 erhielten diese die Bewilligung zur Errichtung eines Villenneubaus. Unter der Bauausführung des Baumeisters Stadlmayr entstand ein der historisierenden Villenmode des 19. Jahrhunderts entsprechendes Gebäude; 1920 ging die Villa auf den pensionierten Generalmajor der k. u. k. Armee Ing. Alexander Zhuber-Okrog über, der sich nun im Zivilberuf als Architekt betätigte. Um 1923 betrieb darin Ludovika Feyl die Pension Lola.
Villa Lange - Lange-Villa, später Villa Rektor Meyer
Hochmüllergasse 17
Foto: Schießer
Der pensionierte k. k. Hofschauspieler, Musiker, Porträtmaler und Mozarts Schwager Josef Lange aus Wien war einer der ersten, die sich in Gmunden häuslich niederließen, Schon 1814 brachte er das später nach ihm benannte Lang(e)-Gütl, in seinen Besitz und ließ 1815 auf dem Grundstück eine Villa bauen. Seit damals nutzte Josef Lange diese Villa. Die späteren Besitzer waren 1858 Katharina Abpurg, 1873ff. Katharina Kemmetmüller, geb. Abpurg, 1899 Karoline von Beroldingen, 1904 Franz Höng und mindestens seit 1914 Familie des Rektors Theodor Meyer. Rektor Theodor Meyer war Organist, Dirigent und Chorleiter sowie Leiter der Schule von Cumberland.
Lange, Joseph (1751-1831) Schauspieler, Maler, Pianist und Komponist
Quelle: Internet
Lange war von 1770 bis 1810 und von 1817 bis 1821 als Schauspieler Mitglied des Wiener Burgtheaters, wo er u. a. den Romeo und den Hamlet spielte. 1780 heiratete er in zweiter Ehe Mozarts Jugendliebe Aloisia Weber, die Schwester von Mozarts Frau Constanze. Von Joseph Lange, der besonders als Porträtist viel Talent zeigte, stammt ein berühmtes - leider unvollendet gebliebenes – Mozart-Porträt. Er trat in Gmunden mehrmals bei Theatergastspielen zugunsten des Armenhauses in Kranabeth auf. Durch seine Freundschaft mit der Familie von Frey, den Besitzern des Freisitzes Weyer, kam Lange ab 1799 auch privat öfters nach Gmunden und ließ sich 1815 eine Villa in der Nähe des Schlosses Weyer, heute noch „Lang(e)-Gütl“ (Hochmüllergasse 17) genannt, erbauen. GTB
Die Villen Lanna
Die erste auf diesem weitläufigen Areal gelegene Villa hieß früher Villa Clanner-Engelshofen. Heute wird sie zur besseren Unterscheidung „alte Villa Lanna“ genannt. Adresse: Pensionatstraße 24a
Die Villen Lanna 1876
Links die neue, rechts die alte Villa Lanna
Die neue Villa Lanna wurde in den Jahren 1871 bis 1875 erbaut.
Adresse: Pensionatstraße 24b
Die neue Villa Lanna
Die beiden Villen wurden auf dem Gelände des einst im Besitz der Altmünsterer Familie Enichlmayr befindlichen „Gutes Michl am Le(c)hen zu Ort“, auch bloß „Lehengut“ genannt errichtet. Auf diesem stand ursprünglich ein Gutshaus. 1850 erwarb es die Familie Clanner-Engelshofen. Anfang Dezember 1870 ging das Gut in den Besitz von Freiherr Adalbert von Lanna über. Um gleich eine Bleibe am Traunsee zu haben, ließ dieser zunächst das Gebäude derer von Engelshofen erneut umgestalten und zu einem Vierkanthof ausbauen. Er nutzte es vorübergehend als Wohnsitz. Gleichzeitig wurden dort Stallungen für die Pferde und Wagenremisen errichtet. In einiger Entfernung davon ließ der Freiherr in den Jahren 1871-1875 auf dem Hügel zwischen der Villa Elisabeth und der Villa der Prinzessin Louise von Preußen - wahrscheinlich nach Plänen des Architekten Carl Titz - die großartige neue Villa Lanna errichten und rund um die Villa einen prächtigen Park anlegen, der mit exotischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt wurde. Außerdem wurde ein kleines Pförtnerhaus, Pensionatstraße 24, errichtet. Nach dem Tod des Freiherrn Lanna 1909 erbten den Besitz Franziska von Trauttenberg, geb. Lanna, und Fanny Lanna. Die Villen sind heute noch im Besitz der Familie Trauttenberg.
Adalbert Ritter von Lanna
Foto: Wikipedia
Dr. Oswald Trauttenberg
Foto: Schießer Villenbuch S. 83
„Lehenvilla“, auch Villa Listhuber und Karbachvilla
Kuferzeile 41
Das Haus wurde 1828 im Auftrag von Familie Wolfsgruber erbaut. Weitere Besitzer waren: mindestens seit 1860 Maria Listhuber, um 1900 im Besitz von Friedrich und Olga Karbach, geb. Treu. Sie besaßen sie gemeinsam bis 1910. Dann kam es zur Trennung. Noch im Laufe dieses Jahres überließ Olga Karbach das Anwesen ihrem Sohn, dem Saisongast Dr. Oskar Karbach. Am 13. Oktober 1938 verkauft dieser die Gmundner Villa an Max und Albertine Althoff.
Dr. Friedrich Karbach, Sohn von Olga und Friedrich Karbach
Foto: Arnbom: Die Villen vom Traunsee S. 51
Villa Lehmann, früher Villa Dr. Scherer
Esplanade 27
Die Villa wurde um 1872 erbaut. Ab 1872 gehörte sie der Fotografenfamilie Lehmann; ab1882 Dr. C. H. Scherer; ab 1891 dem aus Preßburg stammenden Advokaten Dr. Josef Breyer (auch Breuer). Heute befindet sich darin das Kulturcafé Lehmann.
Villa Lemberger, Villa Konwallin
Satoristraße 34
Diese Villa wurde um 1874 erbaut und war von da an im Besitz des Ehepaares Konwallin. Ab 1897 gehörte es Zahnarzt Dr. Lemberger und dessen Frau.
Villa Leutsch, ursprünglich Villa Stern I, heute Villa Jank
Pappenheimstraße 10
Foto: Schießer
Der zugewanderte Großunternehmer und Verkehrs- und Elektropionier Ing. Josef Stern hat diese Villa 1895 bauen lassen und anfangs auch darin gewohnt. Später ist er in die Stern-Villa Kaltenbrunerstraße 10 übersiedelt. Ab 1897 besaß sie das Ehepaar Leutsch. Heute im Besitz des Augenarztes Dr. Stephan Jank.
Villa Louise/Luise, später Villa Haidinger und Villa Stutterheim
Gartengasse 18
Prinzessin Louise von Preußen, die Tochter Wilhelms I. von Preußen und verheiratete Landgräfin von Hessen, ließ sich am Ende der Esplanade eine große Villa erbauen. Die Bauzeit erstreckte sich über zwei Jahre: von 1860 bis 1862. In dieser wohnte sie auch einige Jahre. Die Pläne für diese Villa soll Theophil Hansens erstellt haben. Das gesamte Anwesen befand sich bis 1873 in ihrem Besitz. Von 1873 bis 1874 besaß die Villa Rudolf Ritter von Haidinger. Um 1882 kam der Besitz an den aus altem thüringischem Adelsgeschlecht stammenden Diplomaten Alfred Freiherr von Stutterheim. Dieser ließ die Villa - nach den Entwürfen des Architekten Klenk - zu einem kubischen Baukörper mit Balustrade und bekrönenden Flammenvasen umbauen.
Villa Machan, Villa Pfeiffer
Bechlergasse 3 / Lerchenfeldgasse 1 / Wolffgasse 2
Die Villa wurde um 1872 für das Maurermeisterehepaar Machan errichtet. Ab 1880 gehörte es Anna Kofler u.a.; ab 1889 Familie Pfeiffer und im Jahr 1923 Anna Wilhelm.
Villa Malzer, heute Villa Traunstein
Esplanade 19
Foto: Schießer
Die Villa wurde 1888 von Baumeister Josef Greimelmayr und sie war vorerst auch in dessen Besitz. Seit 1897 gehörte sie dem Ehepaar Gustav und Anna Malzer. Heute befindet sich auf dem Gebäude die Bezeichnung „Villa Traunstein“.
Villa Mandelsloh, ursprünglich Villa Müller
Satoristraße 30
Erbaut wurde die Villa 1874 von Maurermeister Mathias Stadlmayr. Ab 1886 war sie im Besitz von Isabella Müller und nach deren Tod ihren deren Erben. Mindestens ab 1914 gehörte sie dem Freiherrn Hans von Mandelsloh.
Villa Margelik
Satoristraße 11
Die Villa wurde 1856 errichtet und gehörte bis 1899 der Familie Margelik.
Bürgermeister Franz Margelik der Ältere (1802- 1885)
Bürgermeister Franz Margelik der Jüngere (1847-1914)
Beide Fotos: Archiv Holger Höllwerth
Villa Marienheim
Kaltenbrunerstraße 2 und Esplanade 28
Erbaut wurde die Villa Marienheim im Jahr 1843.
Als erste Besitzerin wird eine Maria von Ficzek genannt. Nachfolgende Besitzer waren: ab 1843 von Josef Mordstein; ab 1864 Familie Ficzek und. Pototschnigg; 1882 Robert Baum und Maria Faber; ab 1893 Prälat Dr. Adolf Franz; 1906 Brinzey und 1914 Ehepaar Georg und Kamilla Winter
Villa Menßhengen, später Villa Weißenegg
Satoristraße 49
Baumeister Georg Kettl kaufte sich 1867 das Grundstück und errichtet dort sofort eine Villa. 1868 wurde sie Freiherrn Ferdinand von Menßhengen erworben. 1904 war sie im Besitz von Karl Pfeiffer von Weißenegg, 1923 von Kornelia Dessovic und ab 1929 von Hermann Löcker.
Villa Miller-Aichholz, früher Villa Heller, heute Brahmsschule
Lindenstraße 11
Foto: Internet
1872 erwarben Heinrich und Barbara Heller eine Parzelle der einstigen Liegenschaft des Grafen Degenfeld-Schonburg und ließen darauf eine Villa errichten. 1883 kauften Michael und Josefa Ziegler die Villa. Bereits zwei Jahre später ging sie samt einigen umliegenden Grundstücken in den Besitz der Ehegatten Dr. Victor und Olga von Miller zu Aichholz über. Bis zum Tod von Dr. Victor Miller-Aichholz 1910 verbrachte die Familie hier die Sommermonate. Nach dessen Tod wurde Olga Alleinbesitzerin dieses Anwesens. 1931 fiel ihr Besitz an eine Erbengemeinschaft. Deren Erben verkauften die Villa 1955 an die Stadtgemeinde Gmunden.
Die Brüder Dr. Viktor und Augen von Miller zu Aichholz
Foto: Schießers Villenbuch S. 85
Villa Moser
Wunderburgstraße 39
Die Villa wurde 1881 für Anna Moser erbaut. Ab 1897 gehörte sie dem Braumeisterehepaar Ferdinand Moser.
Villa Natter, Villa Hodel, früher Villa Hirschl
Kaltenbrunerstraße 1 und Gartengasse 1
Die Villa nah dem Umbau (Süd- und Ostseite)
Die Villa wurde von 1856 erbaut und gehörte bis 1875 Josefa und Maria Müller. 1875 kaufte sie der jüdische Wiener Industrielle Moriz Hirschl. Nach dessen Tod im Jahr 1886 erbten das längst zur Villa umgestaltete Gebäude dessen Töchter Ottilie Natter und Marta Helene Koch. 1888 erwarb Ottilies Ehemann, der Bildhauer Heinrich Natter, die Haushälfte seiner Schwägerin, sodass nun der Familie Natter das ganze Haus gehörte. 1892 starb Heinrich Natter erst 48-jährig. Nun ging der Besitz an die Witwe und den damals noch minderjährigen Sohn Siegfried. Nach ihrem Tod wurde ihr Hausanteil auf ihre Tochter Selma, verheiratete Farinelli, übertragen. 1939 musste Selma ihren Teil an ihren Gatten, den Literaturhistoriker Arturo Farinelli, übertragen. Im Jahr 1940 übertrug die Familie Farinelli ihren Anteil gezwungenermaßen an einen weniger teiljüdischen Verwandten. Bruder Siegfried ließ aus den selben Gründen seinen Hausanteil an Dr. Anna Maria Gerny-Natter und an seine Tochter Christine Hodel überschreiben. Diese war mit dem „arischen“ DI Roderich Hodel verheiratet und so durch „privilegierte Mischehe“ geschützt. Daher konnte die protestantische „Vierteljüdin“ ihren Anteil an der Villa über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus behalten. Das Anwesen blieb weiterhin im Besitz der Familie Hodel. Bis vor Kurzem befand sich die Villa noch im Besitz von Nachkommen dieser Familie. Diese verkauften die Villa an eine Wohnbaufirma, und diese ließ die Villa renovieren. Dabei wurden einige Änderungen vorgenommen. Das Baugeschehen wurde gegen Ende des Jahres 2019 abgeschlossen. Eine Nachfahrin wohnt sogar noch jetzt in der unlängst umgebauten Villa.
Heinrich und Ottilie Natter, geb. Hirschl
Quelle: Schießer Villenbuch S. 28
Villa Dr. Natter-Hornbostel
Satoristraße 22
Der junge Rechtsanwalt Dr. Siegfried Natter, der Sohn des Bildhauers Heinrich Natter, kaufte 1905 ein Grundstück in der Satoristraße und begann noch im selben Jahr mit dem Bau einer Villa. Diese war zuerst zweigeschossig; 1912 erfolgte ein Zubau. Da Dr. Siegfried Natter die Schwester des Diplomaten Theodor von Hornbostel Daniela Hornbostel heiratete, erhielt, als diese den Besitz übernahm, die Villa den Namen Natter-Hornbostel.
Dr. Siegfried Natter
Quelle: Schießer Villenbuch S. 119
Villa Nest, Nest-Villa
Feursteinstraße 16
Der Gmundner Baumeister Kettl kaufte 1869 den Grund und errichtete dort bis 1870 eine Villa. Sie erhielt bald den Namen „Nest-Villa“. Ab 1885 gehörte sie Julia Beckers, daher war auch der Name „Villa Beckers“ in Verwendung. Seit 1896 befand sie sich im Besitz von Victor und Olga Miller-Aichholz. In der Zwischenkriegszeit gehörte sie dem Gmundner Bezirkshauptmann Manfred Pachta-Rayhofen. Später erwarb sie die Familie Neumann.
Villa Norwood
Feursteinstraße 14
Auch diese Villa wurde 1869/70 von Baumeister Kettl erbaut. Sie war ursprünglich ein kastenförmiger Bau mit Flachdach. 1884 erwarb die Familie des pensionierten Dr. Fru(h)wirt diese Villa. Sogleich ließ er das Gebäude stark verändern: Unter der Leitung von Maurermeister Matthias Stadlmayer wurde ein einstöckiger Mittelrisalit mit der bis heute so prägnanten Dachwölbung aufgesetzt und der Schriftzug „Norwood Villa“ beigefügt. Die Norwoodvilla kam 1895 in den Besitz von Dr. Victor und Olga Miller-Aichholz. Diese nutzten die Villa Norwood hauptsächlich als Gästevilla. 1911 ging die Villa auf die Witwe Olga über. 1932 haben sie Oberingenieur Hugo Neumann und dessen Frau Josefine erworben. Sie ist noch heute im Besitz dieser Familie.
Villa Nowak
Esplanade 22
Das ab 1880 im Besitz der Malerfamilie Nowak befindliche Haus wurde 1899 zur Villa ausgebaut.
Villa Poll alias „Engelsvilla“
Lindenstraße 2
Diese Villa ließ sich 1953 der Kunst- und Antiquitätenhändler Gustav Poll an der Stelle des ehemaligen Stallgebäudes der Villa Heller errichten. Dieser stiftete dem Gmundner Kammerhofmuseum 1981 seine umfangreiche Sammlung an Engeln und Heiligenfiguren, darunter auch zahlreiche Meisterwerke aus den Werkstätten der Bildhauerfamilie Schwanthaler. Auf der Vorderfront des Gebäudes sind Engel abgebildet. Deshalb erhielt diese Villa den Beinamen „Engelsvilla“.
Villa Prokesch-Osten, früher Villa Nordberg I, später vulgo Grillenvilla Lannastraße 9
Die Villa wurde 1858/59 für Theresia Noé von Nordberg gebaut. Anton Graf Prokesch-Osten vermählte sich am 10. März 1861 mit der gefeierten Hofburgschauspielerin Friederike Goßmann. Das Ehepaar erwarb 1866 die Villa Nordberg als ständigen Wohnsitz. Sie wurde gehörig umgebaut und erhielt nach einer berühmten Rolle von Frau Goßmann, nämlich der „Grille“, im gleichnamigen Theaterstück auch den Namen „Grillenvilla“ oder „Grillenhäuschen“. Gräfin Prokesch-Osten stand nach ihrer Verheiratung nur noch selten auf der Bühne und wenn doch, dann meist zu wohltätigen Zwecken. Im „Grillenzimmer“ der Villa bewahrte die Künstlerin die Erinnerungen an ihre Theaterzeit auf. Nach dem Tod von Friederike Prokesch-Osten 1906 und ihres Mannes Anton 1919 ging der Besitz auf ihre Tochter Johanna und den Schwiegersohn Viktor von Schleinitz über.
Graf Anton Prokesch von Osten und die Hofburgschauspielerin Friederike Prokesch von Osten, geb. Goßmann, um 1865
Fotografie von Johann B. Lakenbacher
Quelle: Internet Universitätsbibliothek Frankfurt am Main Traunsee 60
Gräfin Friederike von Prokesch-Osten
Foto: Internet
Villa Rehwinkel
Satoristraße 26
Die Villa wurde erst um 1904 von und für Ferdinand Rehwinkel gebaut. 1914 war sie im Besitz von Richard Lin(t)z. 1914 und 1923 Richard Lin(t)z
Villa Reisenbichler
Rosenkranzstraße 5
Diese Villa ließ in den 1920er Jahren die Keramikerfamilie Reisenbichler erbauen.
Villa Ritter, auch Villa Fötterle
Satoristraße 16 und Schlösselgasse 1
1872 ließen die Familien Konwallin, Gruber und Ritter die Villa erbauen. Ab 1874 gehörte sie nur mehr der Familie Ritter, ab 1892 der Familie Fötterle.
Villa Rosenauer I
Keimstraße 18 und Feursteinstraße 7
Der Stadtbaumeister Michael Rosenauer erbaute 1897 für sich und seine Familie diese Familie. Sie blieb auch lange in deren Besitz.
Villa Rosenauer II, Villa Heißl
Feursteinstraße 8
Auch diese Villa wurde kurz vor 1904 von Stadtbaumeister Michael Rosenauer erbaut. Sie gehörte auch noch 1914 ihm. Später kam sie in den Besitz der Familie Heißl.
Villa Rosenberger, später Villa Krüzner, auch Villa Piringer
Parkstraße 7
Die Villa wurde in der Zwischenkriegszeit im Auftrag von Familie Rosenberger erbaut, kam dann an die Familie Krüzner und schließlich an deren Tochter. Sie war verheiratet mit dem Gmundner Bürgermeister Karl Piringer.
Villa Salis, Villa Leiden, Villa Ham(m)erstein, Villa Buben, heute Villa Torggler
Johann-Orth-Allee 17
Die Villa wurde 1856 für Carl Leiden erbaut. Bald kam sie in den Besitz der Baronin Ham(m)erstein und ab mindestens 1879 gehörte sie der Gräfin Ernestine von Salis. Im Jahr 1923 erscheint im Adressbuch als Besitzer der Name Maurice Buben auf. Die Familie Torggler hat das Anwesen 1978 erworben und es zur Villa Torggler gemacht.
Villa Schardinger, später Villa Wollrab und Villa Dr. Kretz
Stelzhamerstraße 10 und Schlösselgasse 7
Die Villa wurde 1910 für Dr. Hermann Schardinger erbaut. Später gehörte sie Dr. Wollrab und heute Familie Dr. Kretz.
Villa Schlaf, Villa Auspitz
Feursteinstraße 9 und Pappenheimstraße 14
Das Ehepaar Schlaf ließ sich 1895 diese Villa errichten. 1914 gehörte sie Dr. Franz Schachner, seit 1916/17 dem Ehepaar Georg und Clara Auspitz. Nach dem Tod ihres Mannes 1919 war die Witwe Clara Auspitz († 1939) alleinige Besitzerin. 1941 ging das Anwesen in den Besitz eines bereits als „arisch“ eingestuften Großneffen über. Heute besitzt sie das Ehepaar DI Harms.
Villa Schöckl
Danglstraße 4
Die Villa wurde um 1910 für Michael Schöck(e)l errichtet. Im Jahr 1923 besaß sie Rudolf Stelzhammer.
Villa Schönbauer
Annastraße 9
Der Möbel- und Kunsttischler Anton Schönbauer ließ sich diese Villa in Traundorf errichten. Sie blieb lange im Besitz dieser Familie. Heute gehört sie Familie DI Schacherl.
Schwalbenvilla, Villa Campione
Stelzhamerstraße 9
Die Schwalbenvilla wurde im Jahre 1896 für das Briefträgerehepaar Leeb erbaut. Ab 1897 war sie im Besitz der Familie Campione; 1923 Familie Millet u. a. Noch heute trägt die Villa die Aufschrift „Schwalbenvilla“.
Villa Schwerdt, Villa Schmidhammer, später Villa Ehrenreich, heute Villa Möslinger
Lannastraße 13
Die Villa ließ Christian Schwerdt 1886 erbauen. 1894 wird als Besitzer Josef Greimelmayr genannt, 1909 und 1914 Maria Schmidhammer. 1918 und 1923 besaß sie Fritz Fell.
In der Zwischenkriegszeit und noch bis zu ihrem Tod gehörte das Objekt ab 1927 der Jüdin Paula Ehrenreich. Im Zuge der Arisierung kam die Villa 1941 an August Lasnansky, 1946 an Johann Hübinger. Die aus Gmunden stammende Frau Möslinger hat nach dem Krieg ihr Haus in Wien verkauft und mit dem Geld im Jahr 1947 die Villa Ehrenreich erworben. Seit damals ist sie im Besitz von Mitgliedern dieser weitverzweigten Familie: 1950 Alfred Möslinger; 1969 Dr. Marianne Pesendorfer; 1970 auch Univ.-Prof. Dr. Franz Pesendorfer. Dieses Haus hatte als erste Villa in dieser Gegend einen Keller, daher ist das Parterre relativ hoch herausgehoben (vgl. Treppe). (Diese detaillierten Informationen habe ich von Frau Dr. Marianne Pesendorfer, geb. Möslinger erhalten.)
Villa Seilern, auch Villa Dworecky, Villa Salburg und Villa Wrangel
Keimstraße 3
Um 1880 ließ sich Wenzel Dworecky diese Villa bauen. Ab 1897 gehörte sie Gräfin Olga Salburg, ab 1899 Ehepaar Graf Seilern und im Jahr 1914 Graf Wrangel. Heute im Besitz der Familie Wagner.
Villa Smattosch
Bahnhofstraße 19 und Stelzhamerstraße 2
Das ursprünglich dort befindliche alte Haus wurde von Louise Smattosch 1887 durch einen Villen-Neubau ersetzt.
Villa Solterer, Villa Miller von Hauenfels und Villa Ferro
Hochmüllergasse 6
Auf dem Grundstück auf der sog. Weyerwiese stand ursprünglich das sog. Stanglhaus. Der Pflegschaftsbeamte und Besitzer von Schloss Mühlwang Josef Solterer (1782-1866) ließ sich 1839 auf dem Grundstück eine Villa bauen. Ab 1867 war sie im Besitz von Familie Miller von Hauenfels und Hermine von Ferro; ab 1892 Amalie Elßner; 1914 Barbara Skiva, 1923 Heinrich Klingers Nachfolger. Heute Gehört sie Ing. Stohl.
Spaziervilla, Villa Armstrong, Villa Czerny, Villa Cappelmann, Villa Horowitz und Villa Costa
Weyerstraße 1
Um 1850 ließ sich der Brite John Armstrong diese Villa bauen. Ab 1854 gehörte sie Franz von Czerny; ab 1870 Theresia Spazier. 1914 kaufte das Ehepaar das zugewanderte Ehepaar Felix und Marie Cappelmann das Anwesen. 1916 erwarb es die in Wien beheimatete Elsa Horowitz, geb. Braun. Heute im Besitz der Familie Costa.
Villa Stelzhammer
Traunsteinstraße 53
Nach dem Ersten Weltkrieg ließ sich Familie Stelzhammer diese Villa bauen.
Villa Stern-Döderlein
Satoristraße 43
Die Bauzeit für diese prächtige Villa betrug drei Jahre von 1929–1932. Bauherr war der Geschäftsführer der Firma Stern & Hafferl Dipl.-Ing. Karl Stern (1880-1967). Später gehörte die Villa der Familie Döderlein. Auch heute ist sie noch im Besitz dieser Familie.
Villa Stern-Neumann
Kaltenbrunerstraße 10, auch Pappenheimstraße7 und Satoristraße 44
Foto: Schießer
Diese Villa war Teil des von Ing. Josef Stern projektierten Cottageviertels und diente dem nach Gmunden zugewanderten Ehepaar Adele und Ing. Josef Stern als Hauptwohnsitz. Sie wurde 1895/1896 durch Ing. Josef Stern neu erbaut und gehörte ihm bis Ing. Josef Sterns Tod 1924. Bald danach ging es an die Familie Neumann über. Dieser gehört sie auch heute noch.
Oberingenieur Hugo Neumann
Foto: Archiv Holger Höllwerth.
Villa Szilvary, Villa Schapira
Keramikstraße 10
Das Haus wurde um 1914 im Auftrag von Josefine von Szilvary erbaut. Die jüdische Familie Schapira kaufte sich 1922 Grundstück mit Villa und besaß es bis 1934. Bald danach erwarb es die Familie Braunauer. Das Objekt wurde im April 2021 abgerissen und wird durch einen Neubau ersetzt.
Villa Theresienthal, auch Werksvilla,-später Villa Lohner
Theresientalstraße 52
1906-1907 ließ die Firma Theresienthaler Spinnerei und Weberei eine für ihre jeweiligen Direktoren eine eigene „Werksvilla“ erbauen. Sie existiert heute noch, ging aber 1967 an die Rotax-Werke und wurde anfangs von Max Lohner bewohnt.
Villa Theresia
Rosenkranzstraße 3
Die Villa wurde in den 1920er Jahren erbaut. Sie ist der „Bruder“ der Reisenbichlervilla Rosenkranzstraße 5.
Villa Dr. Thomas
Tagwerkerstraße 14
In der Zwischenkriegszeit ließ sich der damalige Gmundner Bürgermeister Dr. Franz Thomas diese Villa bauen. Heute im Besitz von Familie Wolfgang Ebner.
Bürgermeister Dr. Franz Thomas (1887-1949)
Foto: Piringer Gmundner Chronik II S. 394
Villa Thumb, Villa Kaltenbruner
Kaltenbrunerstraße 6 und Arkadenstraße 4
Die Villa wurde 1896 im Auftrag des Gmundner Bürgermeisters Alois Kaltenbruner erbaut. Ab 1901 war sie im Besitz von August und Karolina Thumb. Heute gehört sie der Familie Schicker.
Alois Kaltenbruner (1849-1916)
Foto: Archiv Holger Höllwerth
Bei Amtsantritt war der erfolgreiche Kaufmann Alois Kaltenbruner erst 33 Jahre alt. Seine Amtszeit dauerte volle 17 Jahre. Er war fasziniert von der Idee, Gmunden zu einem Weltkurort zu machen. Und diesem Ziel kam er durch seine politische Tätigkeit ziemlich nahe. Schie 10 In seine lange Schaffensperiode fällt die umwälzendste bauliche Veränderung der Stadt: die Fertigstellung des Stadtplatzes, die Verbreiterung der Esplanade, die Anschüttung des Franz-Joseph-Platzes, die Erweiterung des Schillerplatzes zum Schubertpark, die Errichtung des großen Stadtparks, der Bau der Traunsteinerstraße, des Wasserwerks in Moosham, eines umfassenden Wasserleitungsnetzes (= „Erzherzogin Valerie-Wasserleitung“), eines vorbildlichen
Die Villen Toscana
Nachdem die Familie des Großherzogs Leopold II. von Toskana im Jahr 1859 aus dem nunmehr vereinten Italien ins Exil ziehen musste, weilten der Großherzog und seine Gemahlin Maria Antonia mehrmals im Sommer am Traunsee. 1868 wohnten sie in der Villa Pittel. Diese Villa mietete die erzherzogliche Familie dann als vorübergehenden Wohnsitz. Nach dem Tod des Freiherrn Pittel kaufte die Familie dessen Villa, dann das Landschloss und das Seeschloss Ort und schließlich die gesamte Halbinsel Toscana. Dort wurde zwischen 1870 und 1877 die Große Villa Toscana als repräsentatives Domizil der großherzoglichen Familie gebaut.
Großherzog Leopold II. von Toskana (1797-1859) und seine Frau Maria Antonia
Fotos: Wikipedia
Kleine Villa Toscana, ursprünglich Villa Pittel
Johann-Orth-Allee 21
Foto: Internet
Diese Villa wurde 1843 im Auftrag von Herrn Sulzl im Biedermeierstil neben dem Landschloss Ort gebaut. 1849 ging sie in den Besitz von Christoph von Pittel über. Pittel war pensionierter k. k. Oberstleutnant. Nach dem Tod von Pittel erwarb 1868 Großherzog Leopold dessen Villa als Sommer-Wohnsitz. Später wurde sie Kleine Villa Toscana genannt.
Große Villa Toscana
Johann-Orth-Allee 23 und Toscanapark 6
Foto: Schießer
Weil das Landschloss Ort ja für Erzherzog Johann Nepomuk Salvator bestimmt war, plante dessen Mutter den Bau einer eigenen eleganten Villa mitten auf der Halbinsel. Bereits 1869 lagen dafür die Pläne fertig vor. Sie sind vom heimischen Baumeister Josef Machan und von Martin Weghaupt signiert. An der Planung war auch der Theophil Hansen-Schüler Ernst Ziller beteiligt. Den Entwurf soll auch der bei Baubeginn erst 17 Jahre alte Erzherzog Johann Nepomuk Salvator mitgestaltete haben.
In ihrer ursprünglichen Form wurde sie 1869/70 als repräsentatives Domizil der großherzoglichen Familie gebaut Das Bauwerk erhielt bald den Namen Villa Toscana und wird zur besseren Unterscheidung von der ehemaligen Villa Pittel auch Große Villa Toscana oder auch Schlossvilla Toscana genannt. Die ehemalige Villa Pittel wurde nun nur mehr für das Personal verwendet (daher früher auch das Gärtnerhaus genannt).
Erzherzog Johann Salvator, der spätere Johann Orth
Foto: Wikipedia
Nachdem der Erzherzog 1911 offiziell für tot erklärt worden war, fiel sein Erbe an die zwei noch lebenden Brüder und einige Neffen. Alle diese hatten an dem Besitz kein Interesse und suchten ihn rasch los zu werden. Am besten schien es ihnen, das gesamte Anwesen auf der Halbinsel mit dem Park und den beiden Villen zu verkaufen. 1913 kam es zu einer öffentlichen Auktion der beiden Villen Toscana und des 88.000 m² großen Parks. Bestbieterin war Margarete Stonborough, geb. Wittgenstein. Sie erwarb um den Preis von 335.000 Kronen von den nunmehrigen Erben Ludwig Salvator, Josef Ferdinand und Leopold Salvator von Toscana den gesamten Besitz. Der Betrag war um 200.000 Kronen weniger als der Schätzwert. Grund für diesen geringen Preis dürften die hohen Erhaltungskosten und die geringe Nachfrage gewesen sein.
Margarete Stonborough, geb. Wittgenstein
Foto: Internet
Die künstlerisch gebildete und begabte Margarete Stonborough-Wittgenstein ließ die große Villa nach dem Ersten Weltkrieg durch den Architekten und Wagner-Schüler Rudolf Perco umgestalten und dabei den Charakter der Räume und die Raumaufteilung ihrem Lebensstil entsprechend verändern.
Die Schönheit dieser Zufluchtsstätte preisen auch die lateinischen Inschriften, die der Erbauer des Schlosses an den vier Seitenwänden hat schreiben lassen. Die lateinischen Aufschriften unterhalb der Giebel bedeuten z. T. in freier Übersetzung: An der Nordwand: „JUDICE AB IPSO LARE INCIPE"-„Nach dem Urteil des Hausgottes selbst“; an der Westwand: „PECCANDO DISCITUR ARS" - „Durch Fehler lernt man die Kunst“; gegen Osten: „BEATUS ILLE, QUI PROCUL NEGOTIIS" - „Glücklich jener, der fern ist von Verpflichtungen“ (= Horaz, Epode 2, 1) und gegen Süden: „DEUS NOBIS HAEC OTIA FECIT" - „(Ein) Gott hat uns diesen Ruheplatz gemacht“ (= Vergil, Ekloge 1, 6).
Weitere Informationen zu diesen Villen findet man auf dieser Website unter "Villen Toscana".
Villa Uffenheimer, später Villa Hoyer (heute Gebäude der Fahrschule Hausherr)
Kaltenbrunerstraße 5 und Kuferzeile 49
Diese Villa wurde 1869/70 erbaut und war damals im Besitz von Pauline Uffenheimer, 1874 von Hranaky, 1888 von Dobler und 1896ff. Anna Hoyer.
Villa Vesco, Villa Fischer I, Villa Schwab und später Villa Ramberg und Villa Thun-Hohenstein
Tagwerkerstraße 17
Die Villa wurde 1849 im Auftrag von Franziska Fischill erbaut. Weitere Besitzer waren: 1850 Jakob und Maria Vesco, 1870 Edle von Stockmair, 1884 Familie Czillich; 1894 Barmherzige Schwestern; 1897 das aus Wien zugewanderte Ehepaar Ignaz und Eleonore Fischer, mindestens ab 1914 Helene Schwab; 1923 Hanna Ramberg-Tschurtschenthaller und in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts Familie Thun-Hohenstein; heute Familie Dr. Göbel.
Villa Weilnböck
Bahnhofstraße 4
Die Villa wurde 1875 für Familie Weilnböck erbaut und blieb auch weiterhin in deren Besitz. Heute Familie Leeb-Brandstetter
Villa Wickenburg, ursprünglich Villa Bulyovszky; heute Villa Waldbott-Bassenheim
Hochmüllergasse 2 mit großem Parkgelände
Die ursprüngliche Mühle am Hof - auch bloß Hofmühle genannt- war ab 1869 im Besitz der ehemaligen ungarisch-deutschen Münchner Hofschauspielerin Lila von Bulyovszky. Sie ließ sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts das Haus zu einer Villa ausbauen. In der Zwischenkriegszeit gehörte diese dem Geografen und Afrikaforscher Graf Eduard von Wickenburg; heute Theresia Maria Waldbott-Bassenheim aus Halbthurn / Bgld. Der Westteil des zum anwesenden gehörenden Parks ist heute Kneippparcours und Wickenburgpark.
Villa Wiesauer
Tagwerkerstraße 11
Die Villa wurde 1875 für Kajetan Taitl errichtet. Ab 1890 gehörte sie Josefa Wiesauer.
Villa Zitkovsky, Villa Löcker
Pappenheimstraße 12
Das Grundstück wurde 1895 von der Firma Stern & Hafferl erworben, und es wurde von dieser darauf noch 1895 eine Villa errichtet. 1897 erwarb sie die Baronin Dolly von Decken-Offen. ab 1901 Dr. Josef Dinkhauser, 1904 das Ehepaar Dr. Ludwig und Albertine von Zitkovsky. Es blieb auch in den folgenden Jahrzehnten im Besitz dieser Familie. Heute im Besitz der Familie Löcker.
Villa Zulehner
Franz-Joseph-Platz 11
Das ursprünglich an dieser Stelle befindliche Haus ließ Dr. Heinz Zulehner um 1900 zur Villa umgestalten.
Dieser Beitrag wurde von Holger Höllwerth unter Verwendung etlicher Villen-Fotos aus dem Buch "Gmundner Villen" von Mag. Heinrich Schießer gestaltet. Der Großteil der Villen-Bilder stammt aber vom Autor selbst, einige kommen vom Internet.