Salzträgerbrunnen

Dieser wunderschöne KERAMIKBRUNNEN steht am Rinnholzplatz in Gmunden. Er ist einer der wenigen Keramikbrunnen Österreichs.



Initiator des Keramikbrunnens war der frühere Kurdirektor von Gmunden Franz Hüttenmayer. Der Wiener Bildhauer Prof. Ernst Kubiena und der Architekt Ing. Abl entwarfen den Brunnen und die Gmundner Keramik fertigte ihn unter der technischen Leitung des Herrn Bachinger an. Am 30. Mai 1948 wurde er fertiggestellt und in einer Feier enthüllt. Ein Festzug führte vom Stadtplatz mit Salzträgern in historischen Trachten, Goldhaubenfrauen und Männern in alten Trachten, mit der Musikkapelle Pinsdorf und mit dem Männergesangsverein zum Rinnholzplatz, wo die Festreden abgehalten wurden. Während der Enthüllung sang der Männergesangsverein das Lied „Am Brunnen vor dem Tore“. Ohne Spenden und nicht miteingerechneter freiwilliger Arbeitsleistungen der Keramiker, kostete der Brunnen der Stadtgemeinde Gmunden 9.000.- Schilling.
In die gelbe Brunnenschale fließt aus zwei Wasserspendern das Wasser aus dem „Heiligen Bründl“, das sich am Brunnenweg jenseits der Traun befindet. Darunter ist ein Eisengestell aus Schmiedeeisen angebracht, es dient zum Abstellen von Behältern. In der Mitte der Brunnenschale steht eine gelbe Keramiksäule, an der sich ein brauner Zweig mit grünen Blättern emporrankt. Auf der Säule steht der Salzträger. Er ist mit einer blauen Hose und einem blauen Hemd bekleidet, und er hat über den Kopf einen braunen „Fudersack“ gestülpt und um den Körper eine braune Schürze gebunden zum Schutz vor dem Salz. Auf der linken Schulter trägt er einen „Salzfuderstock“, der auf einem Holzbrett lagert. Kubiena und Abl setzen mit dem Brunnen dem Salzträger ein bleibendes Denkmal, aber auch den Salzfertigern und dem Salzhandel in Gmunden. Die Zeit des Salzhandels war für Gmundens Entwicklung eine entscheidende wirtschaftliche Phase.

Rund um den Brunnen ist ein schmiedeeisernes Gitter, das in der Lehrwerkstätte der VÖEST hergestellt wurde. Neben dem Brunnen steht ein schattenspendender Lindenbaum. Der heimelige Rinnholzplatz ist von schönen Bürgerhäusern umgeben. Seinen Namen hat er vom ehemaligen Viehmarktplatz. Daher hieß der Platz früher „Platz im Rinderholz“, weil dort die Rinder an Holzpfählen angebunden und zum Verkauf angeboten wurden. Am Platz gab es auch zwei Fleischhauereien. Heute befinden sich am Platz einige Geschäfte und eine Bäckerei mit einem Kaffeehaus. An schönen Tagen wird auch am Platz serviert. Manchmal finden auch Konzerte und kleine Märkte, z.B. zur Weihnachtszeit, am Rinnholzplatz statt.   

Diesen „Schatz Gmundens“ verfasste August Mayer, der Obmann des Gmundner Musealvereins.

Verwendete Literatur:
Karl Piringer, „Gmundner Chronik“, Bd. V
Fotos:
Internet und August Mayer